Tattoo, etwas Sa“tier“isches

Auf vielfachen Wunsch lasse ich mein fiktives Werk über die Jägerin und den Tierschützer auf der Internetseite stehen. Sie hat überhaupt nix mit Personen zu tun, die Sie vielleicht kennen, das nur zur Erklärung. Wenn sie Ihnen bekannt vorkommt, dann vielleicht, weil sie im Jagdmagazin Wild und Hund veröffentlicht wurde, viele Leute zum Lachen und einige Tierschützer auf die Barrikaden gebracht hat. Nur zur Klarstellung: Karl May war auch nie in Amerika, hat trotzdem Indianergeschichten geschrieben. Diese Story ist nicht für Jugendliche unter 16 Jahren, Senioren über 80 und Leute ohne jegliche Fantasie geeignet. Die Jäger kennen sie eh alle, schließlich wurde die Story mehrere Tausendmale gelesen… :-), was keiner wirklich zugeben will. Dennoch: Viel Spaß beim Tattoo für eine Nacht.

Sie war Jägerin, er ein Tierschützer. Aber das ließ er sie nicht wissen. Sie hatte etwas Anziehendes und er wollte sie kennen lernen. Normalerweise wäre er sofort zum Angriff übergegangen. Schließlich ließ er Tiermördern noch nie Zeit oder Raum, sich und ihr ekelerregendes Tun zu erklären. Er entschied sich aber, sie zu beobachten.

Sie sah ihn an, lächelte und schob sich dabei ein dickes stück Rehbraten in den Mund. Dabei floss die fette dunkelbraune Soße an ihren Mundwinkeln herunter. Verführerisch leckte sie mit ihrer Zunge darüber. Längst hatte sie den Braten gerochen und sein Interesse an ihr wahrgenommen. Sie sah schon als Kind, wie Kaninchen geschlachtet, Rehe und Schweine geschossen wurden und dann portioniert in die Gefriertruhe kamen. Für sie war es normal, dieses Fleisch auch zu essen. Er war der Meinung, dass man diese armen Seelen nicht aus lauter Lust am Essen in sich hinein stopfen durfte und wurde Vegetarier. Ihr war es egal, ob er Fleisch aß oder nicht.

Diese Frau brachte ihn um den Verstand. Noch nie hatte er eine stärkere Anziehung und tiefere Abneigung zugleich verspürt. Sie war für ihn eine Bestie im Engelskostüm, ihre Gesichtszüge von einer Weiblichkeit, dass er seinen Blick nicht von ihr lassen konnte. Sie hatte es längst bemerkt, war geschmeichelt. Ihr Ehrgeiz war geweckt, ihn zum Äußersten zu treiben. Wenn er daran dachte, dass sie ein Tier töten konnte, zerriss es ihn, immer mehr.

Wieder und wieder fragte er sich nach dem Gefühl, über Leben und Tod zu bestimmen. Sie begann mit ihm zu spielen, denn das machte ihr Spaß. Sie erzählte ihm davon, wie ihr Adrenalinspiegel anstieg, wenn sie diese Entscheidung treffen konnte, wenn sie das Tier als ihr Ziel ausgemacht hatte. Sie beschrieb ihm ganz genau, wie ruhig sie es erlegen konnte, wie sie es versorgte und zerlegte und sie übertrieb dabei. Seine innere Anspannung, die durch seinen Ekel fast unerträglich wurde, verstärkte sich durch die Erotik, die diese Frau versprühte. Er verfiel einem Traum und fand sich mit ihr auf der Jagd wieder.

Das Reh war noch ganz warm, es dampfte und ein fremder Geruch zog in sein Gesicht. Wegdrehen wollte er sich nicht, wie hypnotisiert starrte er auf die Messerschneide. Sie stand mit gespreizten Beinen über dem toten Tier und schnitt es ohne Anstrengung auf, ließ Zeige- und Mittelfinger der linken Hand eine Furche bildeten und schob die scharfe Klinge durch das Fell. Leicht glitt es hindurch, zerschnitt es. Den Hals hatte sie dem Tier schon durchschnitten. Sein Blut floss in Strömen aus einem dicken Gefäß.

Diese Brutalität hatte bei ihr etwas Friedliches. Man konnte ihr nichts Bestialisches ansehen, weder in ihren Bewegungen, noch in ihrem Gesicht. Alles war entspannt und ruhig. Als das Tier aus dem Wald auf die Wiese kam, nahm sie das Gewehr in die Hände. Ihr Blick, ihr Gehör und ihre ganze Aufmerksamkeit widmeten sich dem Todesschuss. Nur an ihrem Hals erkannte er die schnell pulsierende Ader. Sie zuckte, wie von tausend Stromstößen getroffen und wurde plötzlich ganz ruhig, dann der Schuss. Der Tod, durch ihre Hände.

Es war ein warmer Sommerabend und es wurde schon langsam dunkel auf der kleinen Wiese mitten im Wald. Die Vögel zwitscherten so laut, dass diese Ruhe fast durch sie gestört wurde. Sie hatte ihr Hemd ausgezogen, um es nicht mit Blut zu beschmieren. „Sieht so eine Mörderin aus?“, fragte er sich. Sie trug enge Jeans, grobe Schuhe, einen schwarzer Body und ein sehr leichtes grünes Hemd. Die gebräunte Haut ihrer breiten Schultern hatte einen ähnlichen Farbton, wie der des toten Tieres.

Ausgeweidet lag es unter ihr, der Dampf der Körperwärme entwich am Abendhimmel. Der Geruch hatte sich geändert, jetzt wo der Tierkörper ausgehöhlt war, leer, nur noch mit Blutpfützen gefüllt, roch es nach Endgültigkeit.

Sie sagte nichts, konzentrierte sich nur auf das, was sie tat. Als sie sich aufrichtete, sah er in ihren Augen einen Ausdruck, den er zuvor noch nie gesehen hatte. Ein unbeschreibliches Gefühl durchzog seinen Körper. Ihr Blick war fest, animalisch und zielgerichtet. Er konnte ihr nicht entkommen, er wollte es auch nicht. Er war ihre nächste Beute.

Sie kam auf ihn zu und berührte mit ihren blutverschmierten Händen sein Gesicht. Mit ihren Lippen und ihrer Zunge zeichnete sie vorsichtig seine Mundwinkel ab. Dabei sah sie ihm in die Augen.

Er legte seine Hand um ihren Nacken, zog sie an sich heran und spürte dabei ihren schnellen Pulsschlag, genauso, wie er es vor dem Schuss gesehen hatte. Einen Finger legte sie ihm auf die Lippen, die er öffnete und den süßlichen Geschmack des Tierblutes vernahm. Dann küsste er sie im Gesicht, am Hals und auf den Schultern. Salz war auf ihrer Haut. Ihr Kuss zwang ihn, sich auf der Wiese nicht weit von dem toten Tier auszustrecken. Er hatte nichts mehr unter Kontrolle, alles um ihn herum war Leidenschaft, Begierde und Erregung. Sein Puls raste, und sie stand über ihm, so wie sie über dem Tier gestanden hatte, das Messer in der rechten Hand. Sein T-Shirt durchschnitt sie mühelos, dabei berührte sie immer wieder mit Zeige- und Mittelfinger der linken Hand seine Haut. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Mit freiem Oberkörper lag er vor ihr, muskulös, angespannt und auch ein Stück weit ausgeliefert.

Sie legte das Messer bei Seite und setzte sich auf seinen erregten Schoß. Er atmete tief ein, sein Atem stockte, als sie mit beiden Händen über seine Brust fuhr, die Daumen grub sie in seinen Magen um sie dann langsam unter den Hosenbund zu schieben. Sein Körper war angespannt, es schien, als würde er in nächster Sekunde aufspringen und sich aus ihrer Macht zu befreien. Aber das tat er nicht. Mit dem Blut des Tierkörpers zeichnete sie ihre Umrisse als Tattoo auf seinen Körper. Es fühlte sich warm an, die Weichheit erregte ihn.

Während sie seine Hose öffnete, schaute er ihr unbeweglich zu. Das Messer lag immer noch griffbereit im Gras, sie warf ihre Hose darüber.

Ihre Bewegungen waren die einer erfahrenen Frau. Ihren Blick ließ sie keinen Moment lang von ihm ab. Ihr Gesichtsausdruck zeigte Lust ohne Schwäche. Sie beherrschte dieses Spiel. Das Gewicht ihres Körpers drückte ihn auf den harten Boden. Es schmerzte in seinen Lenden und der Rücken schien von Steinen traktiert zu werden. Die Leidenschaft, mit der diese Frau ihn zum Orgasmus bringen wollte, waren von einer Ausdauer und Einmaligkeit, dass es ihm unmöglich war, selbst etwas zu steuern. Ihre Lust übertrug sich restlos durch jede Pore seines Körpers. Alles drehte sich in ihm, bis er plötzlich in ihrem Orgasmus zum Höhepunkt kam. In die Stille der Nacht wollte er seine Lust hinausschreien, doch sie presste ihre Hand auf seinen Mund. Fest und kraftvoll. Von Erschöpfung keine Spur, saß sie immer noch auf seinem Schoß. Wenige Handgriffe brauchte sie nur, um sich aufzurichten, ihre Kleidung und ihre Beute mitzunehmen, dann war sie verschwunden.

Spät in der Nacht erreichte er sein Haus. Die Erinnerung an diese Frau und an das, was sie mit ihm gemacht hatte, bescherten ihm auch jetzt noch eine Gänsehaut. Er konnte nicht glauben, dass er es war, der dort auf der Wiese gelegen hatte. Er fühlte sich dieser Frau ausgeliefert und hatte Dinge getan, die er noch nie zuvor getan hatte, Worte gehört, die er erst jetzt verstehen konnte und Leidenschaft verspürt, die so intensiv war, dass sie weh tat. Sein Körper brannte, sein Rücken, seine Lenden und vor allem seine Arme waren taub vor Schmerzen. Bevor er unter die Dusche ging, betrachtete er sich im Spiegel. Blutreste blätterten von ihm ab, Anstelle des Abdrucks ihres Körpers hatte er eine Schnittwunde quer über seinen gesamten Brustkorb.

Sollte alles ein Traum gewesen sein? Ihre Formen und die Linien ihrer Bewegungen waren immer noch zu erkennen. Langsam kamen die Erinnerungen wieder in ihm hoch. Und während er mit der Hand die Linien auf seinem nackten Körper nachzeichnete, sah er diese unglaubliche Frau über sich, das Tier auf der Wiese und das Blut an ihren Händen. Es gab auch jetzt kein Entrinnen für ihn. Der Anblick seiner Haut hauchte ihm die Erregung wieder ein.

War er das Tier gewesen? Er sah sie, wenn er seine Augen schloss, er schmeckte und roch sie. Er hörte sie lächeln. Sie zog ihn in den Regen. Ein Regen, der seinen Körper und seine Seele reinigen wollte. Doch ihre animalische Überlegenheit blieb an ihm haften. „Willst du noch mehr von mir wissen?“, hörte er sie in Gedanken fragen. „Alles!“, rief sein Körper, während das lauwarme Wasser im Abfluss der Duschwanne verschwand, genauso, wie sie aus seinem Leben verschwunden war. Er stellte die Dusche auf eiskalt und flüsterte: „Mein Tattoo für diese eine Nacht.“

Eines Tages erfuhr sie, dass es dieser Typ von der Fete war, der im Revier die Hochsitze angesägt hatte. Irgendwann war er in seine Säge gefallen und hatte sich dabei den Brustkorb aufgeschnitten. Ziemlich tief, wäre fast verblutet. Es muss an dem Abend gewesen sein, an dem sie den Jährling geschossen hatte, von ihrer Kanzel an der kleinen Wiese. Sie hatte ihm damals genau erklärt, warum sie beim Jagen besonderen Spaß hatte. Provozieren wollte sie ihn, mehr nicht.

„Jagen und Beute machen den Männern. Aufzucht und Hege den Frauen, wenn da etwas durcheinander kommt, wird es gefährlich“, sagte sie noch, bevor sie ihn hatte stehen lassen. Er rauchte irgendwas, Rauchen war nicht ihre Sache.

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