Jede Partei schreibt es sich gern auf die Fahnen: Das „Erneuerbare-Energien- Gesetz“, kurz EEG. Umweltbewusst, nachhaltig und für alle erträglich soll Energie produziert werden. Doch in der Praxis mit den bislang geltenden Gesetzen zeigen sich andere Ergebnisse. Die Verbraucher haben mit immer höheren Gebühren zu kämpfen und die Investoren von Biogas, Photovoltaik- und Solaranlagen mit immer fetteren Profiten. Und daran will offenbar niemand etwas ändern. Mehr Energie aus Sonnenkraft zu produzieren ist leicht, das Ansinnen äußerst positiv, schließlich hat das Öl bald ein Ende. Weniger ist mehr, heißt es. Doch kaum einer nimmt wahr, dass dafür das Netz der Hochspannungsleitungen über Deutschland noch enger gesponnen werden muss. Die Gebühren werden weiter steigen, als das bislang der Fall ist. Zwölf Milliarden Euro, sollen bis 2020 investiert werden, dafür gibt’s ein riesiges Netz. Das wird neben Protesten und langen Genehmigungsverfahren vor allem zur Folge haben, dass der Strompreis um mehr als 30 Prozent steigen wird, meinen Experten. Damit ist der Ärger noch nicht vorbei. Wenn zwölf Milliarden Euro investiert werden, und das steht fest, Brüssel hat es so beschlossen, dann kommt etwas ganz Großes auf den Stromkunden zu! Verschandelte Landschaften und Elektrosmog gibt’s dazu und die sind gratis.
Dann vielleicht doch lieber die Biogasanlagen? Vergorene Nahrungsmittel, die weder durch Kuhmägen und –därme gegangen sind, noch einen einzigen Menschen satt gemacht haben? Nachwachsende Rohstoffe eben, die Energie machen können. Schon jetzt ist Getreide, das die Menschen satt machen sollte, in einigen Ländern so teuer geworden, dass sie für viele nicht mehr erschwinglich sind. Arme reiche Welt.
„Den letzten beißen die Hunde“, heißt es nett in einem Sprichwort. Der Letzte im Spiel auf den Rohstoffmärkten ist der, der nix hat. Der Letzte der im Spiel mit den EEG heißt Stromkunde, der zahlt den Klimaschutz und kauft sich ein reines Gewissen. Dafür zahlt man auch gern mal einen Euro mehr.
Aber letztendlich muss jede Hunderasse selbst entscheiden, wen sie beißen will. Und der Letzte hat sich zu entscheiden, von wem er sich beißen lassen will. Von der Politik, die gewählt wird und die dann das beschließt, was den Aufschwung bringt? Oder von seinem Stromzähler, der mit ratterndem Geräusch Stunde um Stunde im Keller oder in verschlossenen Zählerkästen seine Runden dreht und dabei das Klima anheizt? Der Stromkundenhund – wäre er nur ein bisschen schlauer – müsste wissen, wie er Kosten sparen und die Umwelt wirklich entlasten kann.
Die EU-Kommission hat es ihm nämlich schon verraten: Weniger verbrauchen. Einfacher geht’s kaum.